Duca di Dolle

In Rolle, Teil der Gemeinde Cison di Valmarino, einem kleinen Weiler im Herzen des Prosecco Superiore D.O.C.G. di Conegliano-Valdobbiadene, seit 2019 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt, befindet sich Duca di Dolle, ein Anwesen mit antiken Ursprüngen: Seit dem 16. Jahrhundert Klostersitz mittelalterlichen Ursprungs und schon damals Weinbauzentrum, erstreckt es sich heute über eine Landschaft aus Weinbergen, Wäldern, Wiesen und Weiden. Eine echte Oase der Ruhe und Natur, eingebettet in die Stille der Hügel. Das Eingangsportal und die teilweise verdeckten Bögen des Kreuzgangs sind noch heute erhalten. Es waren die Kamaldulenser, die die Weinbautradition dieser Hügel begannen, so dass die Einsiedelei zu einem Bezugspunkt für die Gegend wurde. Später ging das Gut an die Familie Brandolini über, bis es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Eigentum des "Bauerndichters" Nino Mura wurde. Der leidenschaftliche Natur- und Kulturliebhaber, öffnete zwischen den 50er und 60er Jahren den Ort für ausgewählte Freunde wie die Dichter Giovanni Comisso und Andrea Zanzotto, mit denen er gerne gesellige Abende verbrachte. 1974 hatte Antonio Bisol die Gelegenheit, Mura kennenzulernen, von dem er dann das gesamte Anwesen kaufte, das durch sorgfältige Restaurierung schließlich aufgewertet wurde. Der Borgo di Rolle, von Zanzotto als „von den Göttern gesandte Postkarte“ definiert, wird zum ersten FAI-Punkt Italiens zum Schutz der Landschaft erklärt (Fondo per lAmbiente Italiano). Im Jahr 2011 wurde Duca di Dolle von der Familie Baccini gekauft, die aus der Welt der Forschung und Entwicklung kommend sofort beschloss, sich auf Innovation, Produktqualität und Umweltverträglichkeit zu konzentrieren. Seit 2015 hat sich das Anwesen um 53 Hektar Weinberge, Wälder, Wiesen und Weiden erweitert: eine Investition der Familie Baccini zur Aufwertung und zum Schutz des bezaubernden Territoriums von Rolle.
Das Weingut befindet sich in einer einzigartigen und privilegierten Lage auf halbem Weg zwischen zwei anderen Welterbestätten, den Dolomiten und Venedig. Es ist ein kleines Ökosystem. 25 Hektar Weinberge werden von ca. 75 Hektar Wald und Wiesen flankiert, die zu einem kleinen Teil auch für die Zucht von Wildschweinen der Rasse "Nero di Parma" und Legehennen genutzt werden. In der Nähe des Hauptgebäudes befindet sich eine Vielzahl von Obstbäumen und ein kleiner Gemüsegarten, der von den Mitarbeitern gepflegt wird.
Die hügelige Landschaft ist geprägt von markanten Hängen, den sogenannten "Rive", die bis hin zur Talsohle reichen, wo sich ein künstlicher See zur Bewässerung befindet. Der Boden besteht aus einem ton-kalkhaltigen Substrat, das nicht leicht zu bearbeiten ist, aber dennoch hervorragend für die Produktion von Weintrauben von ausgezeichneter Qualität geeignet ist. Tatsächlich besteht ein Großteil des Untergrunds der Weinberge aus Marne, einem Sedimentgestein, das bei Kontakt mit der Luft zerbröckelt. Diese Komposition ist sehr reich an Mineralien, die von den Wurzeln der Rebe selbst aufgenommen werden können. Die Aufnahme dieser Mineralien, insbesondere Magnesium, Mangan, Zink, Eisen und Bor, verleihen dem Wein einen Geschmack und eine Frische, die ihn unverwechselbar machen. Das gesamte Gebiet der DOCG zeichnet sich durch ein allgemein mildes Klima aus und ist für Weinreben geeignet. Der Wechsel von kalten, aber nicht zu strengen Wintern "manchmal mit ein paar Schneeflocken", regnerischeren Frühlingen und Herbsten und heißen, aber nicht zu schwülen Sommern lässt die Natur in dieser Ecke des Paradieses gedeihen. Die Reben profitieren vor allem dank der ausgeprägten thermischen Exkursionen und der häufigen Präsenz von Wind, sie können eine größere Komplexität der Aromen und raffinierte organoleptische Eigenschaften entwickeln. Der Wind ist auch nützlich, um Pflanzen nach Regenfällen schnell zu trocknen und die Vermehrung von Pilzen und Krankheitserregern zu verlangsamen, die für die Rebe schädlich sind. Der Wald besteht hauptsächlich aus Hainbuche, Eiche, Esche, Erle und Pappel in den kühleren und feuchten Bereichen des Talbodens, die von einem kleinen Bach umspült werden. Das Unterholz ist sehr reich und zeigt bunte Blüten, kleine und große Wunder, besonders im zeitigen Frühjahr, wenn die Natur erwacht und die Luft mit Farben und Düften erfüllt ist. Zu den leichter anzutreffenden Arten gehören sicherlich Bärlauch, Lungenkraut, Anemonen in verschiedenen Sorten, aber auch Mäusedorn und Salomonenrobbe. Nicht selten begegnet man der für diese Gegend typischen Tierwelt, allen voran Füchsen und Wildschweinen. Im Unterholz gibt es auch kleine Schlangen sowie eine Vielzahl an Vögeln, die in den frühen Morgenstunden und gleich nach Sonnenuntergang eifrig zwitschern. Abends kann man auch Rehen und Rotwild aus den nahegelegenen Berggebieten begegnen.
Die Weinberge von Duca di Dolle liegen an den steilsten, aber faszinierendsten Hängen, den "Rive" der DOCG Valdobbiadene. Die Rebsroten Glera, Verdiso und Perera und neuerdings Pinot Nero wachsen in Steillage mit reduzierten Hektarerträgen und beleben den Prosecco Superiore DOCG, die Spitze der qualitativen Pyramide der Prosecco-Welt. Das Produktionsgebiet befindet sich in Venetien, 50 km von Venedig entfernt, im hügeligen Gebiet der Provinz Treviso, zwischen den Städten Conegliano und Valdobbiadene, in gleicher Entfernung von den Dolomiten und der Adria, eine Kombination, die sich positiv auf das Klima auswirkt. Die DOCG umfasst fünfzehn Gemeinden mit insgesamt etwa 6.000 Hektar Rebfläche, davon 100 im Mikroanbaugebiet Cartizze, in der Gemeinde Valdobbiadene. Durch seine außergewöhnliche Geschichte hat Conegliano Valdobbiadene im Laufe der Zeit den Erfolg des Prosecco aufgebaut, der auf der ganzen Welt geschätzt und geliebt wird.